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Der Volksmund sagt: „Was lange währt wird gut.“ Dies scheint auch im Areal Stalburc-Hoheneck (ehemals Schloss Hoheneck) in der Erzgebirgsstadt Stollberg der Fall zu sein. Nach Jahre langen Tauziehen um Fördermittel, Genehmigungen und der schwierigen bautechnischen Umsetzung ist der Grundstein für den Einzug des ABORA-Teams in das Ausstellungsareal gelegt. Die mehr als 850 m² große Ausstellungsfläche ist fertig gemalert und glänzt prächtig im Dachgeschoss des Ostflügels. Diese Woche fand die erste Begehung nach der Fertigstellung mit dem Oberbürgermeister Marcel Schmidt unter der Begleitung unseres Nuoviso-Teams aus Leipzig statt.
Mit der Errichtung des neuen ABORA Science Centers für frühgeschichtliche Seefahrt, Archäologie und Uralt-Bergbau im Areal Stalburc-Hoheneck möchte die Stadt Stollberg neue Wege gehen. Diese Themen, mit all ihren historischen, technischen und auch bergbauhistorischen Dimensionen in einer Ausstellung darzustellen, ist eine bedeutende kulturhistorische und somit auch politische Aufgabe. Diese Themen sind aber so nur unzureichend im Bewusstsein unserer Gesellschaft verankert. Durch die Bearbeitung des Beitrags der frühen Seefahrt, der Migration und des Handels zur Erkundung der Welt sowie die Entstehung des sächsisch-böhmischen Bergbaus von ihren prähistorischen Wurzeln bis hin zur Gegenwart wird das Museum einen Beitrag leisten, das sich in das bereits bestehende Tourismuskonzept „Erzgebirgsregion“ einfügen wird.
Dafür wurde das erste große Bootsmodell für diese Präsentation eigens hergerichtet, um den Zuschauern von Nuoviso und ABORA TV eine Vorstellung von dieser neuen Kulisse zu geben. Geplant sind weitere prähistorische Rekonstruktionen, die auch eine gedankliche Verbindung zu dem vor-antiken Zinnbronze-Fernhandel herstellen. Den meisten Deutschen ist nicht bewusst, welche bedeutende Rolle diese Region im Altertum für die Ausbildung und Verbreitung der Bronzemetallurgie nördlich der Alpen gespielt hat. Handelsverbindungen, die vom Baltikum über das Erzgebirge sowohl durch die Adria als auch die Ägäis führten, machten die heutige UNSECO-Kulturerberegion schon im Altertum zu einen metallurgischen Innovationszentrum. Kein Wunder also, dass der Vater der Geschichtsschreibung Herodot, dieses Gebiet als den vermeintlichen Zinnlieferanten in der Antike vermutete.
Das ABORA-Team forscht seit mehr als drei Jahrzehnten noch an vielen weiteren Themen der Altertumswissenschaften. Neben dem Bau der Pyramiden und der Verwendung von Eisen als Konstruktionsmetall bearbeitet der Kurator noch ergänzende Fachbereiche, wie die Kartographie, Astroarchäologie oder den Fernhandel mit altamerikanischen Kulturpflanzen.
All diese spannenden und noch nicht vollständig aufgeklärten Wissensgebiete werden künftig hier eine Plattform bekommen. Nicht alle Interpretationen sind von der Fachwissenschaft völlig akzeptiert. Doch genau darum geht es in der Wissenschaft. Sie sucht nicht die absolute Wahrheit, sondern stellt immer nur noch tiefgründigere Fragen. Die Rätsel der alten Zivilisationen fordern uns auf, diese endlich zu lösen, denn: „Wer seine Geschichte nicht kennt, ist dazu verdammt, sie wieder und wieder zu wiederholen!“
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