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Bekanntlich enden die meisten Sommer im September mit freundlichem Wetter. 2021 verabschiedet er sich jedoch mit Regen und jeder Menge Wind. Den Sommer über hatten wir in Sassnitz die Sonderausstellung „Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät“ und zwei Segelcamps erfolgreich absolviert. Das Ziel war in Sassnitz, das hintere Molenfussgebäude touristisch zu beleben und gleichzeitig für unsere ABORA-Expeditionen Werbung zu machen. Beides hat trotz Behinderungen durch die Corona-Hygiene-Vorschriften recht ordentlich funktioniert, da viele Besucher den Aufenthalt im Freien mehr als in geschlossenen Räumen bevorzugten. Dafür haben unsere Experimente auf der Ostsee viele positive Erlebnisse erbracht.
Im dritten Segelcamp standen weitere Experimente mit dem schon im August provisorisch gefalteten Dreieck-Quersegel. Unser Segelmacher Sebastian Hentschel reiste extra aus Greifswald mit einer Überraschung im Gepäck an: Ein eigens aus einem alten Segel gefertigtes Dreiecksegel, um sich den Geheimnissen dieser bisher unbekannten Segeltechnik noch weiter zu nähern.
Die ersten Experimente fanden aber zuerst mit dem alten, eingefalteten Rahsegel statt. Wie im August bei Schwachwind falteten wir es auf der ganzen Größe, was sich bei 4-5 Windstärken jedoch als zu groß erwies. Der erste Versuch endete deshalb mit einer satten Kenterung der DILMUN S, bei der nichts beschädigt wurde. Bei kräftigeren Winden erwies sich das Dreiecksegel mit seinen größeren Freiheitsgraden in der Bedienbarkeit doch als sehr instabil beim Querwindsegeln, was zu dem Malheur führte.
Die nächsten Experimente erfolgten mit dem provisorisch angefertigten Segel von Sebastian. Wenngleich es in der Fläche kleiner und weniger gut profiliert war, bewiesen die nicht eingefalteten Liekes eine bessere Amwind-Segelfähigkeit als das eingefaltete Rah-Segel. Die Experimente wurden auf zwei Tage ausgedehnt. Am zweiten Tag blies der Wind noch kräftiger als am Kentertag vorher. Irgendwann war der Druck aufs Hauptschot des Provisoriums so stark, dass es aus den Ösen einfach herausriss und wie ein wilder Drache hoch im Mast umher tanzte. Bis zu diesem Moment konnten wir gute Erfahrungen in der Bedienbarkeit sammeln und lernen, dass es mit ein wenig Erfahrung auch bei stärkeren Winden sicher zu bedienen ist. Diese Erlebnisse rechtfertigen unsere Entscheidung in 2022 mit einem speziell angefertigten Dreiecksegel unsere Experimente fortzusetzen. Unser Ziel ist, mit diesem Segeltyp für eine künftige ABORA V Mission weiter zu forschen.
Das Wetter verschlechterte sich bis zum Wochenende stetig weiter. Aus diesem Grund entschieden wir uns nach dem letzten Segeltörn am Freitag, unsere Experimente einen Tag früher zu beenden. Neben der Bergung der DILMUN S musste ja auch noch die Sonderausstellung im Molenfussgebäude abgebaut und ordentlich verpackt werden. Das war eine anspruchsvolle Aufgabe für das Herbst-Segelteam, das zahlenmäßig nicht besonders stark war.
Unser großer Dank gilt nochmals der Stadt Sassnitz, die uns mit ihrer Stadtverwaltung von Anfang bis Ende gut betreute und auch den Abbau der Ausstellung professionell assistierte. Dieses Engagement wurde auch von vielen Ausstellungsbesuchern durch etliche Dankschreiben belohnt, von denen ich eines beispielhaft als Kopie mit veröffentliche. An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmals ganz herzlich bei unserem ABORA-Team bedanken, das von Ende Mai bis Mitte September 2021 in Sassnitz Flagge zeigte und durchgängig die Ausstellung betreute. Ganz zum Schluss möchte ich noch einen neuen Nuoviso-Film ankündigen, denn auch unser Kameramann Jan Gärtig war live dabei und hat für Euch alle Erlebnisse dokumentiert. Der Film soll in den nächsten zwei Wochen auf meinem ABORA TV Kanal in NuoFlix an den Start gehen.
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