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05.07.2024, Erinnerungen an den Independence Day 2007 mit ABORA III in New York

ABORA III segelnd vor der spektakulären Kulisse Manhattans. Hier zu segeln, ist gar nicht so einfach. Starke Strömungen auf dem Hudson River sowie Windverwirbelungen entlang der riesigen Wolkenkratzer machen das Segeln dort sehr anspruchsvoll.

Norman Baker taufte das Schilfboot auf den Namen ABORA III. Er war der Kapitän aller wichtigen Schilfbootexpeditionen für Thor Heyerdahl und stand bis zu seinem Tod 2017 in einem engen Kontakt mit Dominique.

Der Expeditionsstart wurde zu einem gewaltigen Medienereignis. Mehr als 63 Kamerateams verfolgten auf drei Begleitschiffen das Ablegen des deutschen Expeditionsteams. Diese Berichterstattung trug enorm zur medialen Aufmerksamkeit der Expedition bei. Der Expeditionsfilm von ZDF lief erfolgreich in Duzenden Ländern der Welt.

Die ABORA III folgte den Mäandern des Golfstroms. Dieser wird zudem von kräftigen Wasserwirbeln flankiert, die sich jedem Segel entgegenstellen. Es war die einhellige Auffassung aller Seefahrtexperten, dass ein Schilfboot diesem Wasserweg nicht folgen kann, weil es von den Wirbeln zurück nach Amerika geworfen würde. Die ABORA III durchfuhr drei Wirbel erfolgreich und legt dabei 4.400 km zurück. Das Geographische Ziel konnte die infolge der Transportschäden nicht erreichen.

Die Übungstörns endeten in der Regel an der Freiheitsstatue vor Liberty Island. Vor dieser Kulisse zu segeln, war ein echtes Privileg. Am Independence Day 2007 entstand diese Aufnahme, die sich uns ewig ins Gedächtnis eingebrannt hat.

Gestern zelebrierten die Amerikaner ihren wichtigsten Nationalfeiertag: den Independence Day (Unabhängigkeitstag). Vor 17 Jahren nahmen wir am 4. Juli 2007 mit einer großen Segelparade an diesem feierlichen Großereignis teil. Mit einem Segeltörn von South Tip Manhatten über Governers Island bis hin zur Freiheitsstaue legten wir den letzten Übungstörn hin. Eine hervorragende Möglichkeit, um uns damals für die Gastfreundschaft und Unterstützung in den U.S.A. zu bedanken.

Mehr als drei Monate werkelten die Expeditionsmitglieder in Liberty Harbor Marina in New Jersey, um den beim Transport schwer beschädigten Schilfsegler reisefähig zu bekommen. Viele Amerikaner unterstützten uns damals. Allen voran auch unser ehemaliges Mitglied Tom Murphy, der damals als Captain der New Jersey Feuerwehr mehrfach aus der Misere half. Aber viele weitere Freiwillige bauten und schraubten an der ABORA III mit, den mit fast zwei Monaten Verspätung durch den bekannten Heyerdahl Veteran Norman Baker (RA I & II; TIGRIS) getauft und zu Wasser gelassen wurde.

Fortan starteten wir regelmäßig unsere Segeltörns vor der unglaublichen Kulisse der Wolkenkratzer von Big Apple. Diese Törns waren notwendig, um die künftige Crew auf die Herausforderungen im Nordatlantik fit zu machen. Der Törn am Independence Day war somit der Höhepunkt unseres umfassenden Trainingsprogramms. Am 11. Juli 2007 starteten wir unsere waghalsige Expedition, von der alle Kritiker überzeugt waren, dass man mit einem Schiff aus der Jungsteinzeit eine Seereise entlang des Golfstroms nicht überstehen kann. Das Hauptziel bestand darin, sich aus den starken Wasserwirbeln des Golfstroms zu befreien, was alle Experten für unmöglich hielten.

Obwohl die dritte Mission das geographische Ziel nicht erreichte, war sie in wissenschaftlicher Hinsicht ein enormer Erfolg: Zum einen konnte nachgewiesen werden, dass ein steinzeitlicher Rahsegler durchaus in der Lage war, sich aus eigener Kraft aus den im Golfstrom auftretenden gewaltigen Wasserwirbeln zu befreien. Zum anderen erbrachten die auf der Fahrt durchgeführten Driftexperimente mit Samen wichtiger Kulturpflanzen bahnbrechende Erkenntnisse zur Vegetationsgeographie. Zuvor waren viele Wissenschaftler der Ansicht gewesen, dass sich die Samen und Früchte dieser Arten als 'Treibgut' auch ohne Zutun des Menschen von Kontinent zu Kontinent verbreiten konnten.

Der gestrige Feiertag gibt Anlass, sich noch einmal an die vielen Erlebnisse und Erfahren in New York zu erinnern.

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