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Dominique Görlitz (* 15. Juni 1966 in Gotha) ist ein deutscher Experimentalarchäologe, Vegetationsgeograph, Buchautor, Filmemacher und Vortragsredner bei der 5 Sterneagentur.
Görlitz ist promovierter Biogeograph. Als Experimentalarchäologe beschäftigt er sich seit vielen Jahren mit der Ausbreitungsfähigkeit vor- und frühgeschichtlicher Kulturen.
International bekannt wurde er durch seine ABORA-Schilfboot-Expeditionen (1999, 2002 und 2007). Die nautischen Experimente unterstützen seine Annahme, dass die prähistorische Schifffahrt zu intensiven interkultureller Wechselwirkungen zwischen entfernten Hochkulturen beigetragen hat.
Dominique Görlitz leitet seit 2005 den Verein für Experimentelle Archäologie und Forschung Chemnitz e.V. und ist Mitglied im Explorers Club Manhattan/U.S. sowie in der Europäischen Gesellschaft für Experimentelle Archäologie - EXAR e.V.
Zwischen 1989 und 1994 studierte er Biologie und Sport für das höhere Lehramt an Gymnasien. Bereits als Student der Friedrich-Schiller Universität Jena startete er seine ersten Experimente zur frühgeschichtlichen Seefahrt mit seiner Lebensgefährtin Cornelia Lorenz, die ihn bis heute tatkräftig unterstützt. Gemeinsam führten sie zahlreiche experimentalarchäologische Versuche durch. Dabei lernten sie bereits 1995 Thor Heyerdahl kennen, der Görlitz über viele Jahre bis zu seinem Tod 2002 zur Seite stand.
Die erste große Schilfbootexpedition fand 1999 mit der ABORA I statt. Seine zweite Seereise startete Görlitz 2002 mit einem Rundtörn im Ostmittelmeer. Die nach vorägyptischen Felsbildern gebaute ABORA II konnte erstmals in der Neuzeit dokumentieren, dass Schilfflöße sogar quer und leicht gegen den Wind kreuzen konnten. 2007 startete er die erste Überquerung des Nordatlantiks mit dem Nachbau eines vorzeitlichen Schilfbootes. Die Seereise musste ca. 500 Seemeilen vor den Azoren aus technischen Gründen beendet werden. Dennoch konnte die ABORA III demonstrieren, dass vorzeitliche Schilfsegler dem Golfstrom folgen und sich aus den begleitenden Wasserwirbeln (Eddies) aus eigener Kraft befreien konnte. Dies hatte man bis dahin für diese Art Wasserfahrzeug als unmöglich eingeschätzt.
Seine Dissertation legte Görlitz 2012 an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg zum Thema „Prähistorischer Ausbreitungsmechanismen transatlantisch verbreiteter Kulturpflanzen“ ab. Diese Doktorarbeit liefert viele transdisziplinäre Befunde, dass mehrere Kulturpflanzensippen eine sehr frühe und transozeanische Ausbreitung durch den Menschen erhielten. Auch die interhemisphärische Ausbreitung von Tabak, Cocain und selbst des südamerikanischen Tabakkäfers nach Ägypten in der Bronzezeit ist vermutlich auf sehr frühe Handelskontakte zwischen 'Alter' und 'Neuer Welt' zurückzuführen.
Parallel dazu beschäftigt sich Görlitz auch mit der Frühkartographie. Seit 2013 arbeitet er als post-doc Fellow als freier Wissenschaftler an der Technischen Universität Dresden/Institut für Kartographie. Dazu kooperiert er mit einem Team internationaler Wissenschaftlern aus den U.S.A. und Ungarn zu ungelösten Rätseln der Entdeckergeschichte der frühen Neuzeit sowie der antiken Kosmographen.
Seit April 2013 arbeitet Görlitz mit dem Buchautor und Privatforscher Stefan Erdmann auch an Fragen der Bautechnologie der Cheops-Pyramide. Im Rahmen ihrer umstrittenen Studien in der Cheops-Pyramide entdeckten sie an 18 verschiedenen Stellen an der Decke der Königskammer gleichförmige Spuren von Magnetit. Diese scheinen einen Hinweis auf hochentwickelte Hebetechnologie zu liefern, wie sie bereits in Schriften des griechischen Geschichtsgelehrten Herodot (480 bis 420 v.Chr.) überliefert sind. Des Weiteren bestätigen die Magnetitfunde die Beschreibungen Herodots, dass die Ägypter zur Errichtung dieses Bauwerkes bereits Eisenwerkzeuge benutzten. Eine umfassende Publikation zu diesen Befunden ist derzeit (März 2015) in Vorbereitung.
Gegenwärtig plant Görlitz eine neue Expedition ABORA IV auf dem schwarzen Meer.
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