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ABORA I - Detailinfos

ABORA I – ein großes Jugendforscht-Projekt sächsischer Gymnasiasten

Die Arche wurde von Amateuren gebaut, die Titanic von Profis.

(Sprichwort)

 

Die ABORA I wurde von Schülern des Gymnasiums "Am Breiten Teich" in Borna bei Leipzig sowie Gymnasiasten aus Chemnitz gebaut. Die Bauarbeiten dauerten von 1996 bis 1999 und fanden sowohl in Deutschland als auch auf Sardinien statt. Dieses Projekt war die Geburtsstunde des ABORA Projekts, deren Hauptziel die Erforschung der vor- und frühgeschichtlichen Seefahrt ist. Mit Hilfe der Experimentellen Archäologie sollten erstmals empirische Daten über die Seitenschwertsegeltechnik auf dem Mittelmeer gesammelt werden. Durch die schlechte finanzielle Ausstattung entstandenen zahlreiche Schwierigkeiten, die durch die gemeinsamen Anstrengungen aller Partner überwunden wurden. Ende Mai 1999 setzte das Team in der sardischen Stadt Alghero Segel. Ihr geographisches Ziel war die Überquerung des Westmittelmeers bis zu den fernen Kanarischen Inseln.

Neuland seit den Experimenten von Thor Heyerdahl

Im Unterschied zu allen bisherigen Heyerdahl Expeditionen sollte zum ersten Mal ein prähistorischer Rahsegler auf einer zuvor genau festgelegten Route segeln, die von Sardinien über Korsika, Elba, die Balearen und der Durchfahrt Gibraltars bis nach Teneriffa führen sollte. Die ABORA I sollte im Praxistest zeigen, dass sie, wie ihre DILMUN Vorgängerschiffe, diese Zielorte durch Kreuzen gegen den Wind erreichen kann.


Auf den ersten 100 Seemeilen stellte sich jedoch heraus, dass man den Mast zu weit in der Mitte aufgestellt hatte. Deshalb konnte die Crew nicht alle Seitenschwerter zum Kreuzen nutzen. Außerdem war das Baumaterial (Chinaschilf) durch die dreijährige Bauzeit bereits in die Jahre gekommen und das Schilfboot nahm mehr Wasser auf als erwartet wurde. Durch die vielen Kompromisse in die Ecke getrieben, nahm Görlitz, noch vor der Küste Korsikas segelnd, das Angebot der Stadt Piombino an, die Expedition kostenfrei in der altehrwürdigen Hafenstadt vorzeitig zu beenden.


Immerhin hatte das erste Großschilfboot mehrere hundert Kilometer Seeweg zurückgelegt – und das gegen Strömungen und quer zu den vorherrschenden Winden! Die Expedition hatte viele neue Erkenntnisse über die Segeleigenschaften gesammelt. Bei günstigen Bedingungen, d.h. bei ABORA I nicht zu viel Wind, konnte man mit wenig Schwert Kurse bis 84° am wahren Wind erreichen. Mehr war 1999 aufgrund der Takelung nicht drin! Dennoch segelte ABORA I auf dem zuvor festgelegten Kurs und ermöglichte dem jungen Team das Sammeln vieler wichtiger Erfahrungen in Schiffsmannschaft und Navigation.


Nach der Expedition wurde das Schilfboot durch den Sponsor TURISARDA zur Düsseldorf BOAT 2000 transportiert und sehr erfolgreich ausgestellt. Es erfolgten Ausstellungsangebote zur Olympiade nach Athen 2004 oder nach Brest. Leider führte ein Brandanschlag im Ort Auligk nur 2 Wochen nach der Präsentation zur Vernichtung der ABORA I. Die Täter wurden nie gefasst.

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