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Seit seiner frühen Jugend beschäftigte sich Dominique Görlitz mit dem Schilfbootbau und dem Vermächtnis alter Kulturen. Zuerst baute er mit Schulkameraden kleine Versuchsboote an dem thüringischen Flüsschen Nesse. Diese Jugendexperimente lieferten nicht nur erste praktische Erfahrungen, sondern begründeten seine Einsicht, dass empirische Experimente wichtige Erkenntnisse für die Erforschung der frühen Kulturen liefern. Außerdem bestätigten sie Dominique Görlitz, dass die Theorien von Thor Heyerdahl eine realistische Begründung haben und weiter fortgesetzt werden müssten
Das erste große Schilfboot fertigte das neugegründete Team von Görlitz 1990 anlässlich des 20. Jubiläums der Atlantiküberquerung der RA II an. Das Ziel waren die Erprobung der Schwimmfähigkeit von mitteleuropäischem Schilf und die Segelfähigkeit von Schilfbooten. Das Schilfboot DILMUN I wurde nach altägyptischen Vorlagen gefertigt, wie es auch Thor Heyerdahl tat. Nach neunwöchiger Bauzeit wurde das 11 m lange und 6 t schwere Schilfboot in Greifswald in der Ostsee zu Wasser gelassen. Aufgrund der Eigenschaften der ägyptischen Takelung war die DILMUN I nicht manövrierfähig genug, um wie geplant die Insel Rügen einmal zu um runden. Sie konnte nur auf Vorwindkursen segeln.
Es folgte der nächste Versuchsbau mit der DILMUN II am Wangenheimer Stausee nahe Gotha/Thüringen 1993. Zum ersten Mal wurde nach vorägyptischen Felsbildern ein Schilfboot mit je einem Paar beweglichen Seitenschwertern am Bug, im Mittelschiff und am Heck ausgestattet, wie es Görlitz und Lorenz ein Jahr vorher auf Felsbilddarstellungen in Oberägypten wiederentdeckt hatten.
Das DILMUN II Projekt war in mehrfacher Hinsicht ein Novum. Zum einen konnte das junge Team um Görlitz, das völlig unerfahren in jeglichen Belangen des Segelns war, auf dem Stausee die Grundlagen der Navigation erlernen. Zum anderen besegelten sie völliges Neuland! Obwohl bereits Thor Heyerdahl mit Seitenschwertern experimentierte, gelang es ihm nie besser als quer zum Wind zu steuern. Somit hatten sie keine echte Handlungsgrundlage, um mit Hilfe der Seitenschwerter an den Wind zu segeln. Mit der Unterstützung von Jochen Pätz und vielen Freiwilligen gelang es recht schnell, die ersten Kurse unter 90° am Wind zu segeln. Ihre wichtigste Entdeckung war, dass man die Schwerter ähnlich wie beim Surfboardsegeln an der Leeseite ins Wasser stecken muss.
Das Segeln auf einem Binnengewässer ist sicher keine große Leistung für gestandene Hochseesegler. Doch würde die Seitenschwertsegeltechnik auf dem Meer funktionieren? Deshalb wurde bereits ein Jahr später die modifizierte DILMUN II als DILMUN III auf der Ostsee eingesetzt.
Die 100. Kieler Woche wurde zum Seetauglichkeitstest der gesamten Mission. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde die DILMUN III durch die Anbringung von einem zusätzlichen Seitenschwerterpaar am Bug modifiziert. Diese Veränderung machte sich sofort bemerkbar. Die DILMUN III wurde damit luvgierig und es konnte die Seitabdrift auf ein vernünftiges Maß reduziert werden. Die Messungen an der Seekarte bestätigen bereits Segelkurse um 75° am wahren Wind – eine Segelleistung, die auf keiner Heyerdahl-Mission je erreicht wurde.
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